Luzie Nehls-Neuhaus Kostümbildnerin
Biografie
Luzie Nehls-Neuhaus studierte nach der Ausbildung zur Damenmaßschneiderin und einem Modedesign-Studium, Kostüm in der Klasse von Prof. Heide Kastler an der Hochschule Hannover, wo sie 2020 den Bachelor erwarb. Während des Studiums war sie bereits an namhaften Produktionen als Assistentin beteiligt: Unter anderem an der Staatsoper Unter den Linden, Berlin 2018 (»Hippolyte et Aricie«, Ausstattung: Olafur Eliasson; Regie: Aletta Collins) und der Staatsoper Hannover 2019, wo sie der Kostümbildnerin Yashi assistierte in »La Damnation de Faust« (Regie: Marie-Eve Signeyrole). Diese begleitete sie im selben Jahr zu Robert Wilson in das Watermill Center in New York, wo sie das Summer Program, die Annual Summer Benefit Gala und den Open Day betreute. Danach realisierte sie auch immer mehr eigenständige Projekte; unter anderem stattete sie Kurzfilme und Musikvideos aus, z.B. für die Band Liedfett.
Nach Abschluss des Studiums assistierte Luzie Nehls-Neuhaus bis 2022 an der Staatsoper Hannover, u.a. bei Produktionen von Marco Goecke, Nadav Zellner, Babora Horáková, Immo Karaman, Elisabeth Stöppler und Lydia Steyer so wie Kostümbilder Alfred Mayerhofer. Dort lernte sie auch den Tänzer und Choreografen Javier Ubell kennen. Gemeinsam mit Nina Aufderheide (Bühnenbild) gründeten sie 2020 das SP.A.CE case Collective für installative Tanzperformance in Hannover, dessen Kurzfilm Arrival 2.0 bereits bei nationalen und internationalen Kurzfilmfestivals seine Kategorie gewinnen konnte. 2021 und 2022 gestaltete Luzie Nehls-Neuhaus Kostüme für das Format Junge Choreographen der Staatsoper Hannover, beide Arbeiten, »32GG« (Giovanni Visone) und »From where the sun don‘t shine« (Javier Ubell), wurden auch vom LOT-Theater Braunschweig eingeladen, um im Rahmen der TanzZeit gezeigt zu werden. »32GG« gewann außerdem 2022 zwei Produktionspreise im 36. Internationalen Wettbewerb für Choreografie Hannover. Eine ebenfalls regelmäßige Zusammenarbeit verbindet sie mit der Choreografin Mónica García Vincente, sie entwarf bereits für vier ihrer Produktionen Kostüme unter anderem für die Performance »I AM \[NOT] GISELLE«. 2022 gab sie ihr Kostümdebüt am Landestheater Detmold mit der Operette »Frau Luna« unter der Regie von Katja Wolff. Hierhin kehrt sie 2024 für die Oper »Dead Man Walking« unter der Regie des Intendanten Georg Heckel zurück.
Mit Regisseur Roman Hovenbitzer arbeitete Luzie Nehls-Neuhaus ab 2022, zweimal an der HMTM Hannover für Hochschul-Opernproduktionen zusammen (»Falstaff«/»Das Schlaue Füchslein«). Daraus entstand eine weitere Zusammenarbeit für Ein Walzertraum bei den Operettenfestspielen in Neustrelitz und 2024/25 für Maria Stuart am Alleetheater in Hamburg; eine von Hovenbitzer bereits inszenierte Fassung, die neu gestaltet werden soll. Am Theater und Orchester Heidelberg arbeitet Luzie Nehls-Neuhaus 2024 ebenfalls zum ersten Mal. Für »Der Graf von Monte Christo« (Regie: Katja Wolff) gestaltet sie bei den Schlossfestspielen die Kostüme. 2025 wird sie bereits das dritte Jahr in Folge den Opernball der Staatsoper Hannover ausstatten (Regie: Felix Schrödinger).
Neben der kreativen Arbeit ist Luzie Nehls-Neuhaus auch im Bereich der Produktionsleitung tätig, so 2019 im Watermill Center für den Bereich Kostüm und Maske. In Zusammenarbeit mit der Firma kollenda.tv produzierte sie in 2022 einen Imagefilm für den VFZB.de, sowie für das SP.A.CE case Collective einen Kurzfilm. Außerdem übernahm sie in der Spielzeit 2022/23 am Nationaltheater Mannheim die künstlerische Betreuung Kostüm im dreiteiligen Ballettabend »Young Lovers«, wo sie für das Stück »Well Done« (Choreografie: Nadav Zellner/Kostüm: Maor Zabar) verantwortlich war. Zudem war sie dreimal als stellvertretende Produktionsleitung an der Staatsoper Hannover tätig und war 2023 im Auftrag von Alfred Mayerhofer zuständig für die Anpassung seines Kostümbildes an der Kölner Oper für die Inszenierung »Die Lustige Witwe« (Regie: Bernd Mottl).
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